Laubersreuth I Münchberg. - Die Arbeitsgemeinschaft ist seine Passion, seit knapp zwei Jahren plante er bereits die Gründung der Arbeitsgemeinschaft auf Kreisverbandsebene und viele Gespräche sind einher gegangen: Für Heinz Kaiser ist die SPD-AG60plus die Möglichkeit, beziehungsweise das Angebot, an die ältere Generation zur Mitwirkung und Teilhabe. Der frisch gewählte Vorsitzende will für seine gemeinsam mit Gleichgesinnten Lösungswege suchen und dabei ebenso Lebenserfahrungen wie profunde Berufserfahrungen und einen abgeklärten Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen in den politischen Diskussionsprozess einfließen lassen.
„Die Mitwirkung der älteren Generation an den Entscheidungsprozessen ist sehr wichtig,“ pflichtete der Unterbezirksvorsitzende der SPD, Jörg Nürnberger bei. Dabei verwies der Bundestagsabgeordnete auf die Gesetze der Bundesregierung zur Stabilisierung der Rente und zur Sicherung der Gesundheitsversorgung. Der Bundestagsabgeordnete freut sich über die neuen Strukturen in der Region, die etwa 428 Genossinnen und Genossen im Bereich 60plus im SPD-Kreisverband Hof-Land Möglichkeit zur Mitarbeit bieten.
Für diesen überbrachte Kreisverbands-Vorsitzender Pascal Bächer Glückwünsche. Bächer wünscht sich eine bessere Teilhabe in den Lebensbereichen, insbesondere in den Bereichen Kunst, Kultur, Gesundheit. Es könne nicht sein, dass sich diejenigen, die jahrelang gearbeitet haben, sich fragen müssen, ob sie sich dieses oder jenes leisten können. Für das Gesundheitswesen forderte Bächer eine Entbürokratisierung im Bereich der Pflege, wo händeringend Fachpersonal gesucht wird. Ein Wunsch, von dem auch jüngere Patienten und Angehörige profitieren, wie Bächer aus eigenen Erfahrungen aufzeigte.
Auch der Münchberger Bürgermeister Christian Zuber hat es sich nicht nehmen lassen, an der Gründungsveranstaltung teil zu nehmen. In seiner Kommune arbeitet Jung und Alt Hand in Hand. Hier gibt es nicht nur einen Jugendstadtrat, sondern auch einen Seniorenbeirat und weitere Gruppierungen, wie die SPD-AG60plus. Die würden nicht nur die Interessen der 60plus vertreten: Diese setzten sich mit Ihrer Expertise und Lebenserfahrung ebenso für die Zukunftsthemen aller Altersgruppen ein.
Etwa 5 Millionen Pflegefälle gibt es in Deutschland, 11 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. In Zahlen sind das 360 000 neue Fälle. „Hier müssen nicht nur Erleichterungen für die pflegenden Angehörigen geschaffen werden“, fordert Lothar Binding, der Bundesvorsitzender der SPD-AG60plus. Dabei müsse sich aber bereits lange Zeit vorher an den Löhnen der Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellten geändert werden. Und, am Umgang miteinander. Während er einen Zollstock aufklappte, verwies er auf den zwei Zentimeterbereich. „Dieser Bereich entspricht in etwa den Verdienst einer Reinigungskraft“. Dann verwies er auf den Bereich über der vier der Skala, die dem Lohn eines Ingenieurs entsprechen sollten. Während genau hier, im Millimeterbereich, Diskrepanzen strittig diskutiert werden, werden die Löhne von Manager außer Acht gelassen. Während Binding mit einigen Handgriffen den Zollstock auseinanderklappte, erklärte er, dass diese sprichwörtlich durch die Decke schießen. Der gelernte Starkstromelektriker verstand es bereits in seiner Zeit als aktiver Bundestagsabgeordneter wie kein anderer, mit Hilfe seines roten Zollstocks - und mit einfachen Worten - Fakten prägnant zu vermitteln.
Der Einladung zur Gründungsveranstaltung waren 46 Gäste in den Gasthof Stricker nach Laubersreuth gefolgt, 25 davon waren stimmberechtigt. Diese wählten Heinz Kaiser (OV Naila) und Kitty Weiß (OV Helmbrechts) einstimmig zu den Kreisvorsitzenden der AG 60plus.
Als deren Stellvertreter arbeiten Klaus Adelt (OV Selbitz) und Maria Mangei (OV Schwarzenbach an der Saale) zu.
Als Schriftführer unterstützt Gerhard Quick (OV Stammbach).
Als Beisitzer werden
(Text: Mirjam Drechsel, Veröffentlichung: Peter Jakobi)